Biografisches über mich
Wer bin ich überhaupt? TW
Ich wurde 2004 in Bayern geboren.
Mit 12 fingen nach und nach die Probleme an, beginnend bei dem Mobbing in der Schule/Berufsschule über Jahre hinweg.
Mit ende 12 fing ich an, mich selbst zu verletzen und auch der Konsum fing geringfügig an, eine gewisse Rolle in meinem Leben zu spielen.
Mit mitte/ende 13 waren sowohl der Konsum incl. Rauchen als auch die Selbstverletzung allgegenwärtig, aber noch unentdeckt. Die Selbstverletzung (SV) wurde mit ende 13 erstmalig von meiner Schwester entdeckt, wodurch es auch direkt die Eltern erfuhren. Leider war die Reaktion in keinster Weise hilfreich, weshalb die SV auch weiter ging.
Erst mit ende 15 ist das mit dem Rauchen aufgeflogen aufgrund eines Flüchtigkeitsfehlers meinerseits.
Ebenfalls mit ende 15 kamen illegale Substanzen hinzu, was ebenfalls trotz 3 monatigem Dauerkonsum nicht aufgeflogen ist.
Nach dieser 3 Monatigen Phase gab es eine starke Sucht-Verlagerung zurück auf den Alkohol, wodurch der Konsum dessen immer intensiver wurde.
Allerdings gehörte es auch irgendwie dazu. Habe zu der Zeit auf dem Bau gearbeitet (Elektriker) und auf der Baustelle zur Mittagspause und vorallem zum Feierabend gab es immer das ein oder andere Bier.
Mit Anfang/Mitte 16 kam es dann leider zu einem Arbeitsunfall - Habe mir beidseitig die Augen verblitzt und daher beidseitig keinen Zentralen Sehnerv mehr. Dadurch musste ich leider die Ausbildung abbrechen, wodurch Konsum, die SV und die psychische Situation nach und nach immer extremer wurden.
Von da an fing ich an, täglich zu Konsumieren bzw zu trinken, was sich sehr schnell zu einem Dauerpegel von 1-2 Promille entwickelt hatte und auch die SV wurde immer intensiver.
Mit ende 16 gab es erneut eine Suizidale Krise, allerdings die erste, welche mein Umfeld wahrgenommen hatte, weshalb ich somit auch erstmals in eine Klinik kam. Zu der Zeit war es eine geschlossene KJP in Bayern.
War dort 5 Tage auf der Akut-Station und anschließend ca. 4,5 Monate auf der geschlossenen Entzugs-Station der KJP.
Nach der Klinik/Therapie kam ich im Großraum München in eine Therapeutische Wohngruppe für Jugendliche, wo ich auch einige Zeit Abstinent war.
Nach einem ungünstigen, dennoch heftigen Vorfall eines anderen in der WG nahm der Konsum bei mir überhand, wodurch ich den WG-Platz verloren habe.
Daraufhin wohnte ich Zeitweise bei meiner Mutter, war in vielen Krisen-Interventionen und anschließend bis zum 18. Geburtstag in einem Wohnheim.
Noch am 18. Geburtstag zog ich von Bayern bis nach Köln zu einer Person, die ich via Facebook kennen gelernt hatte.
Bereits nur wenige Tage nachdem ich nach Köln gezogen bin, ging der Klinik-Marathon los. Ich war im Frühjahr 2022 7 mal in geschlossenen Akutstationen. In den darauf folgenden 1,5 Jahren gab es noch einige Klinik Aufenthalte.
Ebenfalls ist die SV und der Konsum, ehe ich in Köln war, ins extreme eskaliert, bis ich am 03.08.2023 in die Entgiftung und anschließend in die Langzeit Therapie gegangen bin. Aus geplanten 3 Monate Reha wurden letztlich 7 Monate, welche mir sehr gut geholfen haben.
Daher kann ich Stolz sagen, dass ich seit dem 03.08.2023 Rückfallfrei Abstinent bin.
Selbst von der Selbstverletzung war ich gute 15 Monate frei, bis ich in einem schwachen Moment am 17.10 nachgegeben habe.
Ich bin froh, trotz den ganzen Krisen-Situationen der letzten 3 Monate nach wie vor Abstinent von Suchtmittel sein zu können.
Nun bin ich erneut in der Klinik für eine 6-8 wöchige Therapie.
In dieser Therapie möchte ich wieder die Kontrolle über die Selbstverletzung zurück erlangen und ebenfalls auch den 09.01 und die Zeit danach erleben.
Eventuell kann ich auch nebenbei einige der Traumata angehen, auch wenn es nicht als Traumatherapie angedacht ist.
Die Entwicklung meiner Trans-Identität
Ich erfuhr erst relativ spät, dass es so etwas wie Trans-Identitäten gibt und dachte vorher, ich seie "nicht normal". Aber mal von vorne:
Mit 13 fand ich per Zufall im Schwimmbad einen Pinken Haargummi. Diesen hatte ich mir direkt als Armband angezogen.
Kaum war ich zu Hause, da kam mir erstmals der Gedanke, ich wäre gern ein Mädchen. Ich hab dann eine längere Zeit versucht, zunehmend mehr Dinge in "Mädchenfarben" zu besitzen, was aber als "seltsam" von meinem Umfeld empfunden wurde.
Mit ende 13 kam mir der Name Kassady in den Kopf. Ich weiß bis heute nicht, wo ich den Name erstmals aufgeschnappt hatte. Ich kannte weder jemand mit dem Name, noch kannte ich irgend eine Berühmtheit/Film-Charakter mit diesem Name.
Erst mit ende 14 hab ich das erste mal erfahren, dass es nicht "unnormal" ist, dass man sich unwohl in seinem Körper/Geschlecht fühlt.
Ab da wurde es mir klar, dennoch habe ich es für mich behalten. Hauptsächlich mit dem Grund, da mein gesamtes Umfeld relativ Konservativ ist, seie es nun Glaubens-technisch oder Politisch.
Erst nachdem ich in die Wohngruppe im Großraum München gezogen bin, hab ich angefangen, mich zu outen. Erst bei den Mitbewohnern, dann bei den Betreuern und zu letzt bei meiner Familie, wovon am wenigsten Unterstützung gekommen ist.
Als ich dann am 18. Geburtstag nach Köln gezogen bin, hab ich die Trans-Identität vollkommen ausgelebt und mich generell nur noch mit dem Name Kassady vorgestellt.
Mittlerweile kennt mein Soziales Umfeld den noch Amtlichen Name nicht, was ich gerne so beibehalten möchte.
Ich konnte ende Juli 2024 mit der Hormontherapie beginnen, aber auch nur so schnell, da ich es als "Selbstzahler-Leistung" gemacht habe.
Mitte Januar 2025 steht dann auch schon die Personenstandsänderung an, dann werde ich nie wieder "Herr [...]" genannt und auch der alte Name wird dann immer seltener bis hin zu nie mehr auf Briefen, Verträge o.ä. stehen.
Auf diesen Tag freue ich mich schon seit Jahren und hoffe, dass mir dieser Termin genug Hoffnung gibt, welche ich für die kommenden Wochen dringend benötige.